Eine 85-jährige Patientin stellt sich mit fieberhaften Infekt in der Notaufnahme vor. Im Urin ist ein Harnwegsinfekt nachzuweisen. Nach einer Woche Antibiotika weiterhin erhöhte Entzündungswerte. Im Aufnahmelabor leicht erhöhte Cholestaseparameter. Eine Kontrolle zeigt einen Anstieg im Verlauf.
In der Endosonographie lassen sich min. 2 größere Konkremente im DHC darstellen.
Durch weiteres zurückziehen und langsamer Drehung des Endoskops kann man den (hier) erweiterten DHC bis zum Leberhilus verfolgen. Mithilfe des Dopplers lassen sich die Art. hepatica propria und die Pfortader abgrenzen. Der normale DHC hat einen Durchmesser von <7mm (nach CHE <10mm).
Wenn das Endoskop in den Magen "zurückrutscht" kann man den Pankreaskorpus mit den Pankreasgang inspizieren. Hier zeigt sich ein normaler Durchmesser.
In der ERCP konnten 3 Gallensteine geborgen werden. Ein DHC Stent wurde prophylaktisch gelegt mit entsprechender Kontrolle bzw. Stententfernung in 3-6 Wochen. Die Antibiose wurde entsprechend den V.a. eine Cholangitis umgestellt.