Eine 55-jährige Patientin stellt sich in der Notaufnahme bei zunehmenden Rückenschmerzen vor. Auf Nachfrage bestehen diese seit 5 Monaten, bislang mit Schmerzmittel behandelt. Zusätzlich liegt eine Appetitlosigkeit mit Gewichtsabnahme vor. An Vordiagnosen bestehen eine Paraparese der Beine bei Spina bifida und Zustand nach Urostoma Anlage 2006 bei Blasen-Neoplasie.
Im obrigen CT Abdomen zeigt sich eine nach retroperitoneal ausbreitende Raumforderung. Eine eindeutige Abgrenzung zur linken Niere ist nicht möglich. Aorta, sowie die Abgänge Truncus coeliacus und Art. mesenterica, verlaufen teils durch die Raumforderung ohne eindeutigen Hinweis auf eine Infiltration. Nun zur Endsonographie...
Wir befinden uns mit dem Endoskop im Magen. Das trans-gastrale Bild zeigt in der Mitte ein großes, pulsierendes Gefäß, die Aorta. Hier sieht man die große retroperitoneale Ausbreitung des Tumors mit Anteilen sowohl links (Richtung Pankreaskopf/Leberhilus) sowie rechts zur li. Niere/Milz.
Durch weiteres zurückziehen zeigt sich das Wachstum Richtung linker Niere. Gut zu sehen ist die Aorta mit Abgang des Truncus coeliacus und dessen Aufteilung im Tumor.
Wir schallen hier noch immer trans-gastral. In der Endosono bestätigt sich der Verdacht auf eine Infiltration der linken Niere.
Die Patientin erhielt eine endosonographisch-gesteuerte Punktion bei dringenden Verdacht auf ein Pankreaskarzinom. Histologisch sind allerdings atypische Zellen nachweisbar passend zu einen gering- bis mäßig differenzierten Urothelkarzinom mit Plattenepithelmetaplasie. Somit handelt es sich hierbei um eine Spätmetastase des 2006 operierten Urothelkarzinoms.